Molekularbiologie

Molekularbiologie

Version: 0.2 / 04.2021

Seit 1995 verfügt unser Labor über ein Speziallabor für molekularbiologische Untersuchungen. Mit der PCR können Krankheitserreger in direkter Form über ihr Erbmaterial nachgewiesen und quantifiziert werden. Die Methode wurde in 2005 mit der Einführung der RealTime PCR verfeinert, so dass die Viruslast über extrem weite Messbereiche ermittelt werden kann.

Unser Labor ist auf die Quantifizierung von HIV- und Hepatitiden spezialisiert.

Dieser Parameter wird sowohl zum Direktnachweis einer Infektion als auch als Prognose- und Therapiemarker eingesetzt und ermöglicht somit eine individuelle Krankheitsbeurteilung und Behandlung des Patienten.

Unser Spezialgebiet ist die genotypische Resistenzanalyse, insbesondere bei HIV.

Bei der genotypischen HIV-Resistenzanalyse werden Nukleotidsequenzbereiche des Protease-, des Reverse Transkriptase-, des Integrase- und des gp41-Gens molekularbiologisch analysiert. Anhand der Mutationen werden Vorhersagen über die Wirksamkeit von antiretroviralen Substanzen getroffen.

Mit der Verwendung von NGS-Systemen können auch minore Viruspopulationen frühzeitig detektiert werden.

Insbesondere die Beurteilung der detektierten Mutationen erfordert eine hohe und stets aktuelle Fachkompetenz auf diesem komplexen Gebiet. Insbesondere wenn auch provirale Resistenztestungen bei niedriger Viruslast erfolgen.

Im Resistenzbefund wird immer auch der HIV-1 Subtyp aufgeführt.

Spezifische HIV-Medikamente, sogenannte Korezeptorantagonisten, (Maraviroc) sind nur wirksam, wenn CCR5-trope HI-Viren (HIV, das zur Infektion von Zellen neben dem CD4-Molekül den CCR5-Rezeptor verwenden) vorliegen und keine CXCR4-tropen beziehungsweise dual-tropen Viren nachweisbar sind. Somit muss vor dem Einsatz von CCR5-Antagonisten ein Tropismustest durchgeführt werden. Dieser wird genotypisch mittels Sequenzierung einer definierten Genregion in unserem Labor bestimmt.

LABORBEREICHE: